Der Teufelskeller in Baden

Baumstammquerformat

Im Teufelskeller bei Baden. (Foto: Lukas Denzler)

24. März 2016 – Anlässlich eines Spaziergangs im Badener Wald entdeckte ich kürzlich den Teufelskeller. Wegen der Unzugänglichkeit wurde dieses Waldgebiet forstwirtschaftlich kaum genutzt. Der Ort strahlt etwas Mystisches aus.

Der Name «Teufelskeller» stammt wohl von den zahlreichen Felstürmen aus Nagelfluh, Blockschutthalden und Spalten – das Resultat einer Felssackung nach dem Rückzug der eiszeitlichen Gletscher vor rund 100’000 Jahren.

In den Mulden dazwischen wachsen bis zu 50 Meter hohe Bäume. Moose und Farne, auch die seltene Hirschzunge, gedeihen in diesem Naturwaldreservat. Der Besucher taucht in eine andere Welt ein. Und das alles nur zwei Kilometer vom Stadtzentrum von Baden entfernt, während direkt darunter im Berg der Verkehr durch den Baregg rollt.

Nagelfluhfelsen

Felstürme aus Nagelfluh.

TreppezumKeller

Zugang zum Keller …

BlickindenKeller

… und ein Blick in den Keller.

Baden ist in Forstkreisen bekannt für seine innovativen Konzepte bei der Waldbewirtschaftung. Nur noch 15 Prozent der Einnahmen des Forstbetriebs stammen aus dem Holzverkauf. Der Rest stammt aus Dienstleistungen sowie projektbezogenen Beiträgen der öffentlichen Hand und von Sponsoren. Früher als andernorts erkannte man, dass die sogenannte Kielwassertheorie nicht mehr zeitgemäss ist. Diese besagt, dass sämtliche Waldfunktionen wie Erholung, Naturschutz oder der Schutz vor Naturgefahren im Kielwasser der Holznutzung automatisch erfüllt werden. Über weite Strecken des 20. Jahrhunderts bildete die Kielwassertheorie die Richtschnur bei der Waldbewirtschaftung.

Weitere Fotos:
Hirschzunge; Moose; Buchenkrone; Stehendes Totholz

 

Weitere Beobachtungen und Geschichten